Löffingen Unadingen
Westlich von Löffingen, unweit der Bundesstraße 31 beim Dögginger Tunnel, liegt das schmucke Geraniendorf Unadingen bei Löffingen. Ein Ausflug dorthin ist insbesondere in den Sommermonaten empfehlenswert.
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Die Häuser sind mit Blumen geschmückt. Aber auch sonst hat Unadingen einiges zu bieten. Das knapp 1000 Einwohner zählende Dorf liegt an der Gauchachschlucht, die wiederum in die weltberühmte Wutachschlucht mündet.
Lange Jahrhunderte der Unadinger Geschichte liegen mangels schriftlicher Zeugnisse völlig im dunkeln. Erst eine von König Konrad III. im Jahre 1150 unterzeichnete Urkunde bringt etwas Licht und auch den frühesten Nachweis über das Bestehen des Dorfes.
Einem Streit um den Berg Staufen, zwischen dem Kloster Allerheiligen zu Schaffhausen und dem Kloster St. Blasien, verdankt Unadingen die älteste urkundliche Erwähnung.
Am 20.8.1150 bestätigte der Stauferkönig Konrad III. zu Rothenburg ob der Tauber dem Kloster St. Blasien das Urteil, in dem diesem der strittige Berg Staufen als Eigentum zugesprochen wurde. Dem König lag eine Urkunde vor, in der Herzog Konrad von Zähringen als Schutzvogt des Kloster St. Blasien dessen Besitzrecht am Berg Staufen bezeugte. Weitere Zeugen wurden hier aufgeführt. Als die Letzten sind verzeichnet Ripertus de Mucheim, Lutoldus de Mucheim und Heinricus de Unnodingen.
Zu den berühmtesten Besuchern Unadingens zählt Marie Antoniette. Im Dezember 1769 unterrichtete der spätere Kaiser Josef II., seit 1765 Mitregent seiner Mutter, der Kaiserin Maria Theresia, den Fürsten Josef Wenzel zu Fürstenberg über den beabsichtigten Brautzug seiner Schwester Marie Antonia von Wien nach Paris. Als Nachtstation war das fürstliche Schloß zu Donaueschingen vorgesehen.
Der Brautzug der Kaisertochter traf, von der Nachtstation Stockach über Engen kommend, am Abend des 3. Mai 1770 in Donaueschingen ein. In der Frühe des 4. Mai setzte sich das Geleit in Richtung Freiburg in Bewegung.
Es bestand aus der von 6 Lipizzanerschimmeln gezogenen weiß-goldenen Karosse mit der Thronfolgerin von Frankreich und weiteren 21 Sechsspännern der Hohen Herrschaften. Ihnen folgte in 57 Kaleschen (leichte Kutschen mit Faltverdecken) und Wagen mit 450 Reit- und Zugpferden das Gefolge mit 250 Personen.
Die Ortsvögte hatten Anweisung erhalten, ihre Bewohner nicht haufenweise nach Donaueschingen zu lassen. Sie sollten sich in oder bei ihren Dörfern beiderseits der Straße in einheitlicher Tracht aufstellen: die Burschen in rotem Wams, die Männer in grauen Röcken und die Mädchen mit Schäppeln oder Brautkränzen.
Wann das Dorf entstand, ist nicht bekannt. Die Besiedlung muss schon sehr früh begonnen haben. Im Frühjahr 2003 fand ein Unadinger Landwirt bei der Feldbestellung im Gewann “Hinter den Linden” südlich des Ortes eine gut erhaltene Steinaxt. Sie wurde durch Vermittlung des Heimatforschers Emil Ketterer aus Bachheim an das Landesdenkmalamt Freiburg zur Untersuchung übermittelt. Der von Frau Dr. V. Übung erstellte Fundbericht gibt die Maße mit 14,6 cm Länge, 8,0 cm größter Breite und 5,0 cm Dicke an. Das Gewicht liegt bei einem kg, die nahezu kreisrunde Bohrung weist einen Durchmesser von 2,5 cm auf.
Die Axt stammt aus der mittleren Jungsteinzeit und ist damit rund 5000 Jahre alt. Sie besteht aus einem im Schwarzwald und den Alpen häufigen Hornblende-Gneis, der laut Begutachtung des Mineralogen Prof. em. Dr. W. Wimmeauer aus Freiburg keinen genaueren Rückschluss auf die Herkunft zulässt. Die Beschaffenheit der Axt deutet eher auf eine Waffe als auf ein Werkzeug hin. Ein vielleicht ähnliches Gerät wurde nicht weit vom Fundort bereits 1907 bei einem Wegebau auf der benachbarten Gemarkung Bachheim gefunden und in den “Badischen Fundberichten” als jungsteinzeitliches Steinbeil beschrieben_ Es blieb in Privatbesitz und ist leider schon länger verschollen. Weitere sonstige Fundstücke aus der Jungsteinzeit von der Westbaar liegen an mehreren Orten vor. Die Unadinger Axt ist im Heimatmuseum von Löffingen zu sehen.
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